Chieng Saen, Städtchen aus der Antike
Das auch in moderner Zeit noch immer verträumte, kleine Städtchen mit grosser Geschichte liegt direkt am Ufer des thailändisch-laotischen Grenzflusses Menam Mekong.
Chieng Saen ist seit 1957 die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts in der nördlichsten Provinz Thailands, der Provinz Chiang Rai.
Der Grundriss des Stadtplans des antiken Chieng Saen ist ein vierseitiges, geknicktes Trapez, wobei die eine Knickung durch den natürlichen Verlauf des Menam Mekong und die andere durch eine schräg gegenüber liegende Ausbeugung in der Westmauer gegeben wird.
Während seiner langen Geschichte schützte sich Chieng Saen gegen äussere Einwirkungen auf drei Seiten durch massive Ziegelsteinwälle mit vorgelagertem Wassergraben, auf der vierten Seite war der Schutz durch den natürlich gegebenen Verlauf des Mekong-Flusses gewährleistet.
Doch nun gehen wir erst einmal weit zurück zu den ersten, historisch erfassten Anfängen dieser für die Gegend charakteristischen Kleinstadt mit ihrer faszinierend-anziehenden Ausstrahlung.
Der Ort hatte wahrscheinlich schon im 10. Jahrhundert als einer der ersten festen Siedlungsplätze der aus dem Norden zugewanderten Thais seine Bedeutung.
Im Jahre 1238 geht Chieng Saen als die Geburtsstätte des legendären König Mengrai, dem späteren Begründer des Lanna-Reiches, im Norden vom heutigen Thailand, in die Geschichte ein.
Offiziell, durch geschichtliche Dokumente erfasst und belegbar, wird Chieng Saen neunzig Jahre später, um1328, von König Phra Tschao Saen Phu auf den schon bestehenden UeÜberresten der früheren Ansiedlungen gegründet und befestigt. Als Enkel von König Mengrai zählt auch Phra Tschao Saen Phu zur berühmten Mengrai-Dynastie von Chiang Mai.
1558 wird Chieng Saen von den Burmesen ein erstes Mal eingenommen, die zweite Invasion erfolgte bereits 1702. Im darauffolgenden Jahrhundert wird Chieng Saen bis um 1804 von den Burmesen besetzt gehalten und verwaltet.
Um 1804 wird Chieng Saen von König Phutthayotfajulalok aus der Tschakri-Dynastie (Rama I) zurückerobert und erleidet wohl das traurigste Kapitel seiner ganzen Geschichte:
Um eine Wieder-Einnahme dieses Ortes für die Burmesen unattraktiv zu machen, liess Rama I die ganze Stadt abbrennen und ihre Bewohner evakuiren. Auf diese verhängnisvolle Art wurde den Burmesen ein erneuter Einfall schlichtweg verunmöglicht. In den darauffolgenden Jahrzehnten blieb Chieng Saen weitgehend verlassen und war ein gemiedener Platz.
Erst ungefähr siebzig Jahre später beginnt Tschao Inta, ein Sohn des Prinzen von Lamphun, mit dem Wieder-Aufbau der von Rama I zerstörten Stadt. Tschao Inta nimmt dazu die Nachkommen der früheren Bewohner zu Hilfe, welche die neu errichtete Ortschaft auch in Zukunft wieder bevölkern sollten.
Trotz der turbulenten Geschichte sind die ursprünglichen Befestigungsmauern, die heute an den meisten Stellen mit Gras, Gebüsch und Bäumen bewachsen sind, noch erstaunlich gut erhalten geblieben.
Leider ist die Geschichte an den vielen Tschedis und Tempel-Anlagen hingegen nicht so spurlos vorbeigezogen, einige sind, über viele Jahrezehnte den Witterungseinflüssen überlassen, nicht mehr in einem besonders eindrücklichen Zustand. Trotzdem verfügen die zahlreichen, innerhalb und ausserhalb der Stadt liegenden Tschedi-Ruinen auf den Besucher eine starke, geheimnisvolle Ausstrahlung aus.
Allein schon die stattliche Anzahl der Ruinen mag den Besucher zu beeindrucken. Laut einer Liste des "Fine Arts Department" befinden sich nur schon allein ausserhalb der Stadtwälle ganze 75 Monument-Ruinen, weitere 66 liegen in Chieng Saen selber.
Die umfangreichen historischen Relikte werden laufend archäologisch betreut und erforscht, auch an den Stadtmauern werden ständig Restaurationsarbeiten durchgeführt. Mit verstärkter Intensität natürlich jedesmal dann, wenn neue finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
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